Fakultät für Staats- und Rechtswissenschaften
Das Hauptziel der Gründung der Fakultät für Staats- und Rechtswissenschaften war die Behebung des Mangels an Juristen in der Region und die qualitative Förderung des juristischen Nachwuchses. In institutionellem Rahmen begann die Bildung an der Fakultät am 01. September 1981 mit 120 Sudierenden und 60 Fernstudierenden . Das Institut wurde 1983 zur Fakultät umstrukturiert. Forschung und Lehre wurden damals von Dozenten anderer juristischer Fakultäten und von praktizierenden Juristen getragen. In den vergangenen 25 Jahren hat sich an der Fakultät ein stabiles, gut ausgebildetes Lehrpersonal entwickelt, das über wissenschaftliche Forschungsergebnisse verfügt. Zahlreiche ehemalige Jurastudenten wurden zu Dozenten der Fakultät, viele unter ihnen gehören heute zu den Leitern der Fakultät. Unsere Juristische Fakultät erhielt im Jahre 2006 den Titel „Centre of Excellence”, im Jahr 2008 - als erste unter den ungarischen Universitäten und Hochschulen - den „Qualitätspreis der Hochschulbildung”.
Die Organisationsstruktur der Fakultät wurde 1987 wesentlich vereändert. Zur Zeit besteht sie – je nach Wissenschaftsbereichen – aus fünf Instituten, in denen 14 Lehrstühle ihre Arbeit leisten. Seit dieser Zeit hat sich die Lehr- und Forschungstätigkeit erweitert. 1992 wurde die Graduiertenbildung akkreditiert, die heute unter dem Namen „Deák Ferenc-Graduiertenschule” der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses dient und die 2006 als erste unter den Graduiertenschulen der juristischen Fakultäten Ungarns den Titel „Centre of Excellence” erhalten hat. Die Graduiertenbildung sichert unseren Dozenten den Rahmen für ihre wissenschaftliche Entwicklung und für die Erwerbung eines akademischen Titels. Heute sind 11 Professoren, 24 Dozenten,13 Adjunkte und 17 Assistenten in der Lehre tätig. Unter ihnen findet man Verfassungsrichter, Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte sowie Juristen, die im Bereich der Verwaltung beschäftigt sind.
Die Fakultät hat 2001 ihr Bildungsangebot durch die Fachausbildung in der Oberstufe erweitert. Heute überwacht sie die Jura-Assistentenausbildung in der Oberstufe in 6 Mittelschulen. Ab 2008 werden Jura-Assistent/Innen im Rahmen eines Studiengangs auch an der Juristischen Fakultät ausgebildet. Einerseits dient diese Ausbildung der juristischen Weiterbildung von denen, die schon über ein Abitur verfügen, andererseits gilt sie als „Vorstudium” zum Studiengang Rechtswissenschaften oder zum Studiengang Verwaltung.
Unsere Fakultät hat in den vorigen Jahren ihr Bildungsangebot in seinem Umfang weiter vergrößert. Die Bachelorstudiengänge für Justizvewaltung, für Arbeitskontakte- und Sozialversicherungsverwaltung sowie für die Ausbildung von Verwaltungsorganisator/Innen dienen der Ausbildung von Sachbearbeiter/Innen in der öffentlichen Verwaltung oder in Arbeitsbereichen, in denen juristische Fachkenntnisse erforderlich sind. 2008 wurde der Master-Studiengang Öffentliche Verwaltung ins Leben gerufen, der sich in die neue Bildungsstruktur integrieren lässt. Dieser Master-Studiengang bietet unseren Bachelor-Studierenden und den Absolventen anderer Universitäten oder Hochschulen die Möglichkeit, ein Masterdiplom zu erlangen. Im Rahmen der Juristenausbildung können unsere Studierenden 8 Semester lang ihre Kenntnisse in der juristischen Fachsprache sowohl in Englisch als auch in Deutsch erweitern. Der praktische Charakter der juristischen Ausbildung wird durch Seminararbeit in kleinen Gruppen garantiert, darüber hinaus steht unseren Studierenden ein Muster-Verhandlungssaal zur Verfügung, in dem sie die Möglichkeit haben, Plädoyers zu halten und Muster-Verhandlungen zu leiten.
Ab 1993 wurde das Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten für Graduierten immer größer. Unsere Fakultät organisierte im Rahmen einer postgradualen Ausbildungsform nicht nur die Weiterbildung für Juristen, sondern auch die fachbezogene juristische Weiterbildung für Ökonomen, Ärzte, Ingenieure, Pharmazeuten und Pädagogen.
Als Ergebnis des ständig wachsenden Interesses an der Juristenausbildung und weiteren Ausbildungsformen an der Fakultät ist die Zahl unserer Studierenden Jahr für Jahr gestiegen. Heute studieren etwa 2500 Personen in den verschiedenen Ausbildungsformen.
Die Entwicklung der Fakultät wird auch anhand ihrer Beziehungen zum Ausland deutlich. Wir unterhalten über die Universitäten der Nachbarländer hinaus mit den größten Universitäten aus zahlreichen Ländern Europas und der Welt Fachbeziehungen. Unsere Lehrkräfte und Studierenden nehmen regelmäßig an Weiterbildungen im Ausland, am „Erasmus”-Programm, an internationalen Plädoyer-Wettbewerben, an Konferenzen und an Studienreisen teil. Viele erlangen ein zweites Diplom an einer ausländischen Universität. Besonders hervorragend ist die Zusammenarbeit mit Deutschland, Finnland, Frankreich und mit England. Einige unter unseren Professoren waren für eine begrenzte Zeit als Gastprofessoren in den USA und im Fernen Osten tätig. Dank der guten Beziehungen halten auch ausländische Professoren für unsere Studierenden Kurse und Vorlesungen in einer Fremdsprache. Das Programm „Leonardo” bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihr berufliches Praktikum im Ausland abzuleisten.
Für die gute Beziehung unserer jungen Forscher und Lehrer zueinander sorgen die sogenannten Fachabende, auf denen die alten fröhlichen Schemnitzer Traditionen gepflegt werden sowie die von den verschiedenen Studentenorganisationen veranstalteten Fachkonferenzen.