Die Juristische Fakultät in Miskolc wurde 1980 gegründet und die Juristenausbildung begann am 01. September 1981 mit 120 Sudierenden und 60 Fernstudierenden. Dieser Entscheidung gingen Vorbereitungsarbeiten von mehreren Jahren voraus. Die damaligen Tendenzen in der ungarischen Wirtschaft in Richtung Marktwirtschaft und der Mangel an ausgebildeten juristischen Fachkräften – besonders in der Region Nordostungarn – machten die Gründung der Fakultät für Staats- und Rechtswissenschaften notwendig. Unsere Fakultät hat ihre Aufgaben den Erwartungen gemäß erfüllt.
Die Gründung der Juristischen Fakultät war ein Meilenstein in der Geschichte der Universität Miskolc (damals Technische Universität für Schwerindustrie). Die Universität mit ihren drei technischen Fakultäten traf damals eine strategische Entscheidung, indem sie in erster Linie den Rechtswissenschaften ermöglichte, eine eigene Fakultät an der Universität zu leiten.
Dieser Entscheidung sind weitere Fakultätsgründungen, wie die Gründung der Fakultät für Volkswirtschaft und der Fakultät für Geisteswissenschaften gefolgt. Heute findet der Studieninteressierte acht Fakultäten und ein Institut mit zahlreichen Studiengängen in verschiedenen Wissenschaftsbereichen. Da die Universität Miskolc sich an die nach der Wende eingetretenen wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Veränderungen mit Erfolg anpassen konnte, hat sich ihre Entscheidung als richtig erwiesen.
Die Hauptaufgabe jeder Universität und jeder Fakultät sind Lehre und Forschung. Darüber hinaus haben wir eine weitere Zielsetzung, die gleichzeitig unsere Pflicht ist, nämlich unserer Umgebung und der örtlichen Gemeinschaft zu dienen. Die Stadt Miskolc, das Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén und die Region Nordostungarn sind unsere Heimat, in der wir leben und in der wir der Wirtschaft, den öffentlichen Einrichtungen, den Familien und Menschen, den Studierenden und ihren zukünftigen Arbeitgebern dienen müssen.
Wir suchen stets nach Aufgaben und Herausforderungen, um unsere Verbindung zur Region zu beweisen.
Wir - wenn auch nicht als Rechtsnachfolger, aber als geistliche Erben - bewahren und setzen die Tradition fort, die uns die ehemalige Evangelische Rechtsakademie in Miskolc überliefert hat. Wir nehmen uns ein Beispiel an der alten Rechtsakademie , die uns auch heute eine moralische Stütze ist. Wir wollen dem Andenken unserer Vorfahren Respekt zollen, in dem wir uns hohe Maßstäbe setzen.
Die politische Wende und der Prozess der europäischen Integration haben auch unsere Fakultät betroffen. Die erste Herausforderung war die Vervielfachung der Zahl der Studierenden bei unveränderter Infrastruktur. Darauf folgte die Veränderung des gesamten Systems der ungarischen Hochschulbildung. Demzufolge konnten bereits 40% der jungen Erwachsenen ein Studium beginnen. Eine weitere Herausforderung war die Erwartung der Gesellschaft und der Wirtschaft hinsichtlich dessen, dass wir uns bei der Ausgestaltung des Lehrangebots nicht nur auf die Juristenausbildung beschränken, sondern auch weitere Studiengänge im Bereich der Rechtswissenschaften und der Verwaltung anbieten. Die dritte Herausforderung war die Integration in den europäischen Raum der Hochschulbildung durch das Bologna-System.
Im neuen System erscheinen die Bildungsformen auf vier Ebenen: Fachausbildung (FSZ), Bachelorstudiengänge (BA), Masterstudiengänge (MA) und Weiterbildende Masterstudiengänge (SZT). Das System, welches einen linearen Charakter hat, ermöglicht den Studierenden, ein ihren Erwartungen und Fähigkeiten entsprechendes Niveau und einen entsprechenden Studiengang auszuwählen.
So weit sind wir heute. Wir können nicht in die Zukunft sehen, aber wir setzen Hoffnung in die Zukunft und sind überzeugt, dass wir durch unsere Entschlossenheit und unsere Fähigkeiten den sich stets verändernden Erwartungen und Verpflichtungen nachkommen werden.